Aktuelles

22.06.2021

Nicht nur die Formel 1 zeigt wie dominierend das Thema Reifen im Rennsport heute geworden ist. Eingesetzt werden in der "ADAC GT Masters" Einheitsreifen von Pirelli und von Michelin in der P9-Challenge. Dabei stehen an den Rennwochenenden verschiedene Reifen-Typen zur Verfügung.

Ein großer Spielraum für taktische Spiele in den Rennen ist dadurch gegeben. Und der wird auch genutzt. Das wollen die Veranstalter auch so, denn die GT-Rennwagen sind heute fast alle nahezu gleich leistungsstark.

Bei den Unterländer Fahrern, Teams und Rennwagenherstellern wird das Thema Reifen natürlich auch nicht "eben so nebenbei" bedient. Je nach Wetter stehen an den Rennwochenenden Slicks, Intermediates und Regenreifen zur Verfügung. Für den Kampf um "pole" verwenden die Teams behutsam angefahrene und vorgeheizte Gummis. Die werden dann entsprechend den herrschenden Außentemperaturen mit einem angepassten Reifendruck eine Runde auf volle Temperatur gebracht. Erst dann schießt der Fahrer mit voller Leistung über Start und Ziel. Nun wird versucht die schnellste Runde in den Asphalt zu radieren.

Beim Auftakt der P9-Challengesaison 2021 am Red Bull Ring spielte MCH-Ass Jürgen Bender (NSU) alle Möglichkeiten durch. Auch Regenreifen auf Felgen standen in der Box bereit. Das Zeittraining musste auf den schnelleren Slicks gefahren werden. 100% trocken war der Asphalt noch nicht. "Aber auf der Ideallinie passte es alles so halbwegs", so Bender danach im Interview.

Das Ergebnis: Erste Startreihe für den Unterländer. Porsche GT3R, Callaway-Corvette C07, Lamborghini Huracán GT3, Mercedes GT3, alle nur "Zehntel" auseinander. Am Red Bull Ring wurde deutlich, dass die 2021 vorgeschriebenen Pneus nach einer modifizierten Fahrwerkabstimmung verlangten. "Im Rennen konnte ich rauf zur 2. Kurve in Führung gehen. Danach ließen die Reifen nach. Ich verlor Runde für Runde einige Zehntel", so Bender. "Eine Neuabstimmung des Fahrwerks ist nun eilig nötig", so Bender.

Jürgen Bender

Szenekenner wissen es. Mit Trimmlage, Luftdruck, Stabilisatoreinstellung, Dämpferstufen, Federhärte, Sturz, Vorspur, Nachlauf, Lenkrollradius usw. ist es nicht getan. Weitere Eingriffe werden jetzt getestet. Testergebnisse von der Sportwagenschmiede zu Callaway-Competition und einem externen Fahrwerksentwickler führen an die Spitze. Marvin Kirchhöfer und Jeffrey Schmidt (CH) gaben jetzt am Red Bull Ring eine Erfolgs-Kostprobe. Unangefochtener Gesamtsieg! In 14 Tagen will Jürgen Bender in Oschersleben beim STT-Auftakt 2021 nachziehen. Aus Startreihe eins am Red Bull Ring soll ein Sieg in der Lausitz werden. Man darf sehr gespannt sein, welche neue Technik für Jürgen Bender in Leingarten, Hessen und Erlenbach ausgeknobelt wurde. "Von außen sieht man nichts. Nur am Ende auf der Stoppuhr", grinste Renningenieur Bayer.

(HTS)

Foto: HTS